Bearbeite SoSe 2016 und vergleiche deine Lösungen. Aus dem Kurs Kostenrechnung an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin).
Sie zeigen Ihre Erfolgsrechnung dem Leiter der Finanzabteilung. Er weist Sie darauf hin, dass da mit Ihrer Rechnung was nicht stimmen könne, da die Gesamtkosten der abgelaufenen Periode, wie aus dem Tableau ersichtlich, ja wohl 2.460 T€ seien. Unter Berücksichtigung der Umsatzerlöse komme er da auf ein ganz anderes Betriebsergebnis. Wie hoch ist das „Betriebsergebnis“ nach seiner Auffassung? Erklären Sie ihm die Abweichung zu Ihrem Ergebnis.
Geben Sie jeweils an, ob die nachfolgenden Aussagen wahr oder falsch sind. Begründen Sie in jedem Fall Ihre Antwort kurz in ein bis zwei Sätzen.
Zum Hintergrund für alle Aufgabenteile: Die A GmbH produziert zwei unterschiedliche Produkte (Alpha und Beta), die sie an Endkunden vertreibt. Die Produkte wurden als die Kosten-träger bzw. Kalkulationsobjekte definiert. Die relevante Kosteneinflussgröße sind die produzierten Mengen. Die Fertigung der Produkte findet in einer gemeinsamen Fertigungsanlage statt.
Die Mietkosten der Fertigungsanlage müssen als Gemeinkosten erfasst werden.
Die Energiekosten der Fertigungsanlage müssen als Gemeinkosten erfasst werden.
Die Energiekosten der Fertigungsanlage sind vollständig variable Kosten.
Die Kosten der Marketingabteilung müssen als fixe Gemeinkosten erfasst werden.
Die Marketingkosten beeinflussen die Herstellkosten.
Die Marketingkosten beeinflussen die Selbstkosten.
Folgende Daten der A GmbH liegen Ihnen für das Geschäftsjahr 2015 vor:
Summe Einzelkosten je Produktart
Gemeinkosten
Alpha
Beta
Material
250 T€
750 T€
60 T€
Fertigung
100 T€
300 T€
400 T€
Verwaltung
400 T€
Vertrieb
200 T€
Zum Anfang des Geschäftsjahres gab es keine Lagerbestände. Im Laufe des Jahres wurden 10.000 Einheiten von Produkt Alpha produziert und 15.000 Einheiten von Produkt Beta. Am Ende des Geschäftsjahres waren noch 2.000 Einheiten von Produkt Alpha im Lager. Der Verkaufspreis für Alpha war 60 € und für Beta 130 €, jeweils je Einheit.
Erstellen Sie eine Erfolgsrechnung für die A GmbH nach dem Umsatzkostenverfahren. Gliedern Sie diese nach Produkten und wenden Sie die mehrstufige Zuschlagskalkulation an. Bestimmen Sie die Herstellstückkosten, die Herstellkosten und das Betriebsergebnis. Runden Sie ggf. auf ganze T€ Beträge.
Sie können sich mit Ihrer Prozesskostenrechnung bei der Geschäftsführung nicht durchsetzen.
Stattdessen wird entschieden, auf Basis einer Kostenstellenrechnung mit Hilfskostenstellen
die Gemeinkosten besser zu analysieren. Folgende Situation wird ermittelt.
Material
10 LE
Fertigung
10 LE
20 LE
80 LE
30 LE
Produkt Alpha
Produkt Beta
Welche Methoden der innerbetrieblichen Leistungsverechnung sind Ihnen bekannt und
welche würden Sie durchführen, um die Verflechtungen korrekt zu berücksichtigen aber
sich gleichzeitig das Leben möglichst leicht zu machen? Begründen Sie Ihre Antwort bitte
kurz.
Erstellen Sie einen Betriebsabrechnungsbogen, der die Leistungsverflechtungen berück-
sichtigt und die primären und sekundären Gemeinkosten der Kostenstellen wiedergibt. Zur
Erinnerung: Die primären Gemeinkosten des Materialbereichs waren 60 T€ und die des
Fertigungsbereichs waren 400 TE.
Angenommen, Sie würden die Erfolgsrechnung auf Basis der unter b) ermittelten Ge-
meinkostenverteilung durchführen. Welche Positionen außerhalb der Herstellkosten wür-
den sich warum noch verändern? Hätte die neue Gemeinkostenverteilung einen Einfluss
auf das aggregierte Betriebsergebnis der A GmbH? Berechnungen sind zur Antwort nicht
erforderlich.
Die Geschäftsführung der A GmbH ist unzufrieden mit dem Ergebnisbeitrag von Produkt Alpha und erwägt, das Produkt mittelfristig aus dem Produktportfolio zu entfernen. Sie haben den Verdacht, dass der geringe Gewinnbeitrag von Produkt Alpha aus einer unzutreffenden Gemeinkostenallokation resultiert. Sie überlegen, sich für die Einführung einer Prozesskostenrechnung stark zu machen.
Welche hier anwendbaren Alternativen zur (mehrstufigen) Zuschlagskalkulation und der Prozesskostenrechnung kennen Sie? Wo sehen Sie, kurz gefasst, dessen Vor und Nachteile?
Sie haben die in der untenstehenden Tabelle zu entnehmenden Daten für den leistungsmengenindizierten Anteil der Gemeinkosten erhoben. Die leistungsmengenneutralen Materialgemeinkosten betragen 15 T€ und die leistungsmengenneutralen Fertigungsgemeinkosten betragen 50 T€. Die Einzelkosten sowie die weiteren Angaben aus Aufgabe 2 gelten weiterhin.
leistungsmengeninduzierte
Gemeinkosten
Prozess
Prozesseinheiten
Alpha
Beta
Materialprüfung
5
45
25 T€
Materiallager
2
6
20 T€
Fertigungsvorbereitung
4
36
100 T€
Fertigungsdurchführung
8
42
250 T€
Bestimmen Sie auf Basis dieser Angaben die Stückherstellkosten für beide Produkte sowie die Ergebnisbeiträge beider Produkte.