Bearbeite 2018 Klausur und vergleiche deine Lösungen. Aus dem Kurs Aufbaumodul Makroökonomik an der Universität zu Köln (Uni Köln).
Der private Konsum (C) sei gegeben durch die Keynesianische Konsumfunktion
C=c0+c1(Y−T),
(1)
wobei Y das Volkseinkommen bezeichnet und T die Steuern. Nehmen Sie an, dass c0>0 und 0<c1<1. Die Investitionsgüternachfrage ist vom Zins i abhängig
I=b0+b1Y−b2i.
Nehmen Sie an, dass b0>0, 0<b1<1, b1+c1<1 und b2>0. Die Liquiditätsnachfrage der Haushalte sei positiv abhängig vom gesamtwirtschaftlichen Einkommen Y und negativ abhängig vom Zins i:
(M/P)=d0Y−d1i
mit d0,d1>0. Die Staatsausgaben (G) sind exogen gegeben.
(3)
Erklären Sie, was die IS-Kurve repräsentiert und leiten Sie diese her.
Berechnen Sie den Effekt eines Anstiegs der autonomen Investitionen b0. Wie hängt dieser Wert von b1 ab? Erklären Sie.
Erklären Sie die Intuition, die der Abhängigkeit der Liquiditätsnachfrage von Y und i zugrunde liegt.
Die Zentralbank legt das Geldangebot fest, (M/P)=M/P. Erklären Sie, was die LM-Kurve repräsentiert und leiten Sie diese her. Wie würde die LM-Kurve aussehen, wenn die Zentralbank stattdessen den Zins i festlegen würde?
Wie wirkt eine Erhöhung der Geldmenge auf die LM-Kurve?
Nutzen Sie Ihre Ergebnisse aus (a) und (d), um das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht zu bestimmen.
Betrachten Sie das IS-LM-PC Modell wie es in der Vorlesung behandelt wurde. Nehmen Sie an, das Gütermarktgleichgewicht wird durch die folgenden Gleichungen beschrieben:
Y=C(Y−T)+I(Y,r+x)+G
r=r∗
(IS)
(LM)
wobei x die Kredit-Risikoprämie bezeichnet. Die Inflation hängt von der erwarteten Inflation und der Abweichung vom Produktionspotenzial ab und wird durch die folgende Gleichung beschrieben:
Πt−Πe=−αL(Y−Yn)
(PC)
wobei L > 0 die konstante Erwerbsbevölkerung ist, der Parameter α>0 angibt, wie stark der Lohn auf Veränderungen der Arbeitslosigkeit reagiert und Yn das Produktionspotenzial bezeichnet. Nehmen Sie an, dass die Volkswirtschaft sich aktuell in ihrem mittelfristigen Gleichgewicht befindet, wobei die Zentralbank den Real-Zinssatz r steuert. Nehmen sie ferner an, dass Individuen Inflationserwartungen gemäß
Πe=Πt−1
(4)
bilden.
Erklären Sie, unter welchen Bedingungen es Sinn macht, anzunehmen, dass die Zentralbank den Realzins steuert
Wann macht es Sinn, anzunehmen, dass Inflationserwartungen wie in (4) gebildet werden. Welche Alternativen gibt es?
Zeichnen Sie das ursprüngliche mittelfristige Gleichgewicht dieser Volkswirtschaft in dem IS-LM-PC Modell. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Achsen, Kurven und Gleichgewichtspunkte richtig beschriftet haben.
Nehmen Sie an, dass es permanent zu einer Verschlechterung des Konsumklimas kommt und der autonome Konsum sinkt. Zeigen Sie graphisch, welche Konsequenzen dies in der kurzen Frist auf das Gleichgewicht im Gütermarkt hat. Sie können dies in die Grafik aus (c) einzeichnen, müssen dann aber sicherstellen, dass die Veränderung klar kenntlich gemacht wurde.
Nehmen Sie an, dass die Zentralbank sich verpflichtet hat, Inflation in der mittleren Frist konstant zu halten. Zeigen Sie graphisch die Anpassung hin zu diesem mittelfristigen Gleichgewicht. Verwenden Sie hierfür bitte ein neues Diagramm.
Wie würde sich die Anpassung in (e) verändern, wenn Inflationserwartungen nicht fest verankert wären? Erklären Sie.
Betrachten Sie das erweiterte IS-LM Modell in einer geschlossenen Volkswirtschaft, wie es in der Vorlesung behandelt wurde. Firmen treffen Investitionsentscheidungen gemäß
I(Y,r+x),
(5)
wobei Y das aggregierte Einkommen, r der Realzins und x die Risikoprämie ist. Die Zentralbank folgt einer Geldpolitik, die auf Realzinsteuerung basiert.
Beschreiben Sie den Unterschied zum normalen IS-LM-Modell. Warum macht es Sinn, diese Erweiterungen einzuführen?
Zeichnen Sie ein sorgfältig beschriftetes IS-LM Modell im (i, Y)-Raum. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Achsen, Kurven und Gleichgewichtspunkte richtig beschriftet haben.
Zeigen Sie mit Hilfe eines Diagramms im (i, Y)-Raum was der Effekt einer Erhöhung der erwarteten Inflationsrate πe auf die IS-Kurve ist.
Zeigen Sie mit Hilfe eines Diagramms im (i, Y)-Raum was der Effekt einer Erhöhung der erwarteten Inflationsrate πe auf die LM-Kurve ist.
Ändert sich Ihre Antwort zu Aufgabenteil (c) und (d), wenn Sie das IS-LM Modell im (r,Y)-Raum betrachten? Erläutern Sie kurz Ihre Antwort!
Betrachten Sie eine Volkswirtschaft, in welcher Technologie mit der Rate gA wächst, die Bevölkerung mit der Rate gN wächst, und Kapital mit der Rate δ abgeschrieben wird. Die effektive Abschreibung ist daher gegeben durch δ+gA+gN. Die Produktion ist durch die Produktionsfunktion Y=Ka(AN)1−a gegeben, wobei 0<a<1 der Anteil der Kapitaleinkommen am BIP ist. Individuen sparen einen konstanten Anteil s der Produktion.
Stellen Sie graphisch die Bestimmung der Steady State Werte (langfristiges Gleichgewicht) des Kapitalstocks je effektivem Arbeiter, der Produktion je effektivem Arbeiter und der Investition je effektivem Arbeiter dar. Beschriften Sie die horizontale Achse, jede Kurve und die drei Gleichgewichtswerte von K/AN, Y/AN und I/AN genau.
Schreiben Sie die Gleichgewichtsbedingung im Steady State für diese Volkswirtschaft auf. Nutzen Sie diese Bedingung, um für den Steady State-Wert des Kapitalstocks je effektivem Arbeiter und der Produktion je effektivem Arbeiter aufzulösen.
Gehen Sie von nun an von einer zweiten Volkswirtschaft aus, die bis auf die Beschäftigung identisch zur ersten ist. In der zweiten Volkswirtschaft ist die Beschäftigung um 20% höher: N2=1,2×N1. Leiten Sie algebraisch den Steady State Wert des Kapitalstocks je effektivem Arbeiter für die zweite Volkswirtschaft her. Vergleichen Sie diesen mit dem Steady State-Wert des Kapitalstocks je effektivem Arbeiter in der ersten Volkswirtschaft mit N=N1. Erklären Sie Ihr Ergebnis.
Können Sie den Steady State Wert der Produktion je Arbeiter in der zweiten Ökonomie berechnen? Erklären Sie Ihre Antwort. Berechnen Sie die Steady State Wachstumsrate der Produktion je Arbeiter in der zweiten Ökonomie.
Unterscheidet sich die Steady State Wachstumsrate vom Kapitalstock in der zweiten Volkswirtschaft von der in der ersten Volkswirtschaft? Erläutern Sie kurz Ihre Antwort!
Betrachten Sie die folgende Volkswirtschaft: In der Getreideproduktion werden Löhne und Gehälter in Höhe von €60 gezahlt. Die gesamte Getreideproduktion wird für €120 von Unternehmen aufgekauft, die damit Mehl produzieren. In der Mehlproduktion werden Löhne und Gehälter in Höhe von €35 gezahlt. Die Mehlproduktion wird an die Brotindustrie für €230 geliefert. Dort fallen Löhne und Gehälter in Höhe von €135 an. Verkauft wird die Brotproduktion für €50 an den Staat und für €430 an die Konsumenten. Die Haushalte zahlen auf ihr Einkommen Steuern in Höhe von 20%. Es gibt keine Abschreibungen, indirekten Steuern und Subventionen. Der Saldo der Primäreinkommen mit der übrigen Welt beträgt 0.
Wie groß ist die Wertschöpfung auf jeder Produktionsstufe?
Wie groß ist das Bruttoinlandsprodukt nach dem Wertschöpfungsansatz (dieser Ansatz wird alternativ auch Entstehungsrechnung genannt)? Erklären Sie hierzu kurz die Entstehungsrechnung für die betrachtete Volkswirtschaft.
Wie groß ist das Bruttoinlandsprodukt nach der Verteilungsrechnung (alternativ auch Einkommensrechnung genannt)? Erklären Sie hierzu kurz die Verteilungsrechnung für die betrachtete Volkswirtschaft.
Wie groß ist das Bruttoinlandsprodukt nach der Verwendungsrechnung? Erklären Sie hierzu kurz die Verwendungsrechnung für die betrachtete Volkswirtschaft.
Erklären Sie den Unterschied zwischen Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit
Welche Vorteile bringt Politikkoordination/Politikmix im IS-LM-Modell?
Nennen Sie 2 Politi