Bearbeite WS2021 und vergleiche deine Lösungen. Aus dem Kurs Aufbaumodul Makroökonomik an der Universität zu Köln (Uni Köln).
Gehen Sie in diesem Aufgabenteil weiterhin davon aus, dass die Zentralbank die Geldpolitik über den Zins steuert und einen konstanten Zinssatz von 5% setzt. Berechnen Sie basierend auf den folgenden Annahmen die gleichgewichtige Produktion Y und die gleichgewichtige reale Geldmenge, M/P: co = 400, bo = 200, do = 1.5, c1 = 0,6, bị = 0, 15, di = 10000, b2 = 2000, T = 400 und G = 500.
Gehen Sie nun davon aus, dass die Wirtschaftssubjekte adaptive Inflationser-
wartungen haben: π1=πt−1. Gehen Sie weiterhin davon aus, dass die Zentralbank nicht
von der Nullzinsuntergrenze beschränkt ist. Wie kann die Zentralbank auf die im Aufga-
benteil (a) beschriebene Situation reagieren um die Wirtschaft zu stabilisieren, so dass
Einkommen und Inflation ihr Niveau vor Eintreten des Schocks wieder erreichen.
Gehen Sie weiterhin von dem Schock aus, der die Risikoprämie x erhöht.
Die Nullzinsgrenze sei nun aber bindend, so dass die obige Politik nicht durchgeführt
werden kann. Welche Aussage ist korrekt bezüglich der zu erwartenden Entwicklung der
Wirtschaft, je nachdem ob Inflationserwartungen adaptiv (π=πt−1) oder statisch (π∗) gebildet werden?
Die Güternachfrage einer offenen Volkswirtschaft setze sich zusammen aus privatem Konsum C, (autonomen) Investitionen Ī, staatlichen Konsumausgaben G und den Nettoexporten NX X-IM, wobei X die Exporte und IM die Importe bezeichnen. (Nehmen Sie an, dass der Saldo der Primär- und Sekundäreinkommen SE = = 0 ist.)
Die Verhaltensannahmen an Konsum und Nettoexporte seien
C = co + c₁(Y-T)
NX = xo + x1Y,
(1)
wobei Y die Produktion, T die Steuern, co > 0 den autonomen Konsum, c₁ > 0 die marginale Konsumneigung, xo autonome Nettoexporte und x1 > 0 die marginale Importneigung bezeichnet. Die Fiskalpolitik und die Investitionen sind exogen gegeben. Nehmen Sie an, folgende Bedingung sei erfüllt: 0 < C1 − x1 < 1.
Welche Variablen werden in diesem Fall endogen durch das Modell bestimmt?
Bestimmen Sie die Produktion im Gütermarktgleichgewicht der kurzen Frist, Y, in Abhängigkeit von den Parametern.
Berechnen Sie den Multiplikator einer Veränderung des autonomen Nettoexports xo auf das gütermarktgleichgewichtige Y?
Der Effekt einer Erhöhung des Staatskonsums auf das gütermarktgleichgewichtige Y ist ansteigend in x1.
Der Multiplikator einer steuerfinanzierten (d.h. budgetneutralen) Erhöhung des Staatskonsums ist:
Berechnen Sie die private Ersparnis, S, im kurzfristigen Gleichgewicht basierend auf den folgenden Annahmen:
I = 350,
co = 300, xo = 150, c₁ = 0,75, x1 = 0,25, T = 400, G = 500,
Die Güternachfrage einer geschlossenen Volkswirtschaft setze sich zusammen aus privatem Konsum C, Investitionen I und den staatlichen Konsumausgaben G.
Die Verhaltensannahmen an Konsum und Investitionen sind
C=co+c₁(Y - T)
I = bo+b1Y
wobei Y die Produktion, T die Steuern, co > 0 den autonomen Konsum und c₁ > 0 die marginale Konsumneigung, bo > 0 autonome Investitionen und b₁ > 0 die marginale Investitionsneigung bezeichnet. Die Fiskalpolitik ist exogen gegeben. Nehmen Sie an, folgende Bedingung sei erfüllt: c₁ + b₁ < 1.
Wenn sich der Gütermarkt im Gleichgewicht befindet, dann muss Folgendes gelten:
Der Multiplikator durch eine Erhöhung des Staatskonsum (nicht budgetneutral, d.h. schuldenfinanziert) ist größer als der Multiplikator durch eine Steuersenkung (nicht budgetneutral)?
Berechnen Sie den Multiplikator einer budgetneutralen Veränderung des Staatskonsum auf das Gütermarktgleichgewicht Y?
Berechnen Sie den Effekt einer Veränderung des autonomen Konsum auf die gleichgewichtige private Ersparnis, S.
Berechnen Sie die private Ersparnis und die staatliche Ersparnis im Gleichgewicht basierend auf den folgenden Annahmen:
co = 500, bo 250, c₁ = 0,5, b₁ = 0, 25, T = 300, G = 600.
Die Güternachfrage einer geschlossenen Volkswirtschaft setze sich zusammen aus privatem Konsum C, Investitionen I und den staatlichen Konsumausgaben G.
Die Verhaltensannahmen an Konsum und Investitionen sind
C=co+c₁(Y - T)
I = bo+b₁Y - b₂i,
wobei Y die Produktion, T die Steuern, co > 0 den autonomen Konsum und c₁ > 0 die marginale Konsumneigung, bo > 0 autonome Investitionen, b₁ > 0 die marginale Investitionsneigung und i den (nominalen) Zins bezeichnet. Die Fiskalpolitik ist exogen gegeben. Nehmen Sie an, b20, und folgende Bedingung sei erfüllt: c₁ + b₁ < 1.
Die Liquiditätsnachfrage (M/P)D der Haushalte sei positiv abhängig vom gesamtwirtschaftlichen Einkommen Y und negativ abhängig vom Zins i:
mit do, d₁ > 0.
(M/P) = doY – d₁i
Leiten Sie die IS-Kurve her.
Gehen Sie in diesem Aufgabenteil davon aus, dass die Zentralbank einen positiven konstanten Zins i festlegt. Welche Form nimmt die LM-Kurve an?
Gehen Sie von einer schuldenfinanzierten Erhöhung des Staatskonsums aus und betrachten Sie die gleichgewichtigen Auswirkungen folgender Varianten der Geldpolitik:
(A) Die Zentralbank hält den Zins fest. (B) Die Zentralbank hält die (reale) Geldmenge konstant.
(Privater) Konsum und Investition sind unter Variante (A) geringer als unter Variante (B).
(Privater) Konsum und Investition sind unter Variante (A) höher als unter Variante (B).
(Privater) Konsum ist unter Variante (A) höher als unter Variante (B) und Investitionen sind unter Variante (A) geringer als unter Variante (B).
(Privater) Konsum ist unter Variante (A) geringer als unter Variante (B) und Investitionen sind unter Variante (A) höher als unter Variante (B).
Welcher Ausdruck gibt eine approximative Beziehung zwischen realen Zinsen, r, Inflation – und nominalen Zinsen i wieder? (Hier bezeichnet t die Periode und der Superskript e Erwartungen.)
In Zeiten von (erwarteter) Deflation ist der reale Zins auf Bargeldhaltung positiv.
Wenn der Nominalzins durch eine Zinsuntergrenze von Null beschränkt ist, kann auch der Realzins nicht negativ sein.
Eine höhere Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) von Finanzintermediären führt nicht zu
Angenommen die Bilanz einer Bank beinhaltet die folgenden Positionen:
Aktiva: Wertpapiere: 85, Kredite an Unternehmen 95 und Kassenbestände 20
Passiva: Einlagen: 120, Kredite von anderen Banken 40
Wie hoch ist das Eigenkapital und wie hoch der Leverage (Fremdkapital im Verhältnis zum Eigenkapital)?
Das Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt wird durch folgende Gleichungen bestimmt:
W=PeF(u,z)
P=(1+μ)W,
wobei F(u,z)=1−au+z. Die Arbeitslosenquote wird mit u, der Nominallohn mit W, der Preisaufschlag der Unternehmen mit μ, das tatsächliche Preisniveau mit P, das erwartete Preisniveau mit Pe und eine Sammelvariable, die alle anderen Größen zusammenfasst, die verhandelte Löhne positiv beeinflussen, wird mit z bezeichnet.
Welche Auswirkung hat die Erhöhung eines Mindestlohns auf die natürliche Arbeitslosenquote und die zugehörigen Reallöhne?
Es wird eine neue Regierung gewählt, die verstärkt Marktmacht reguliert. Deren Politik gegenüber Kartellbildung ist wesentlich strikter, was zu einer Abnahme der Preisaufschläge, μ, führt. Welchen Einfluss hat dies auf die natürliche Arbeitslosenquote und die zugehörigen Reallöhne?
Die Unternehmen produzieren mit der Produktionsfunktion:
Y=AN,
wobei N die Beschäftigung bezeichnet und A die Arbeitsproduktivität. Die Phillipskurve, die sich aus der Lohnsetzungsgleichung und der Preissetzungsgleichung ergibt, ist gegeben durch:
πt=πt+1+(μ+z)—aut,
wobei πt+1 die (erwartete) Inflation bezeichent. Berechnen Sie das Produktionspotenzial Yn ausschließlich in Abhängigkeit von Parametern. L bezeichnet im folgenden die Erwerbsbevölkerung.
Betrachten Sie das IS-LM-PC Modell aus der Vorlesung. Nehmen Sie an, das Gütermarktgleichgewicht der kurzen Frist wird durch folgende Gleichungen beschrieben:
Y=C(Y−T)+I(Y,r+x)+G
r=r
wobei r den Realzins und x eine (Kredit-) Risikoprämie bezeichnet. Konsum und Investitionen steigen in Y. Investitionen fallen in r+x. Die Inflation hängt von der erwarteten Inflation und der Abweichung vom Produktionspotenzial ab (Phillipskurve) und wird durch die folgende Gleichung beschrieben:
πt−πt+1=α(Y/Yn−1), wobei L die konstante Erwerbsbevölkerung ist, der Parameter a>0 angibt, wie stark der Lohn auf Veränderungen der Arbeitslosigkeit reagiert und Yn das Produktionspotenzial bezeichnet.
Die Zentralbank verfolgt über die Steuerung des Real-Zinssatzes eine Geldpolitik, die in der mittleren Frist eine Inflationsrate in Höhe von einer bestimmten konstanten Zielgröße π∗ und eine Produktion in Höhe des Produktionspotenzials erreichen soll.
Gehen Sie davon aus, dass die Wirtschaftssubjekte statische Inflationserwartungen haben: πt+1=π∗. Gehen Sie zusätzlich davon aus, dass die Zentralbank nicht durch die Nullzinsuntergrenze beschränkt ist. Nehmen Sie an, dass die Volkswirtschaft sich aktuell in ihrem mittelfristigen Gleichgewicht befindet.
Welche Auswirkung hat ein Schock, der die Risikoprämie x erhöht, auf die Inflation πt und das Einkommen Y in der kurzen Frist (bevor die Zentralbank reagiert)?
Wie kann die Zentralbank auf die in im vorherigen Aufgabenteil beschriebene Situation reagieren um die Wirtschaft zu stabilisieren, so dass Einkommen und Inflation ihr Niveau vor Eintreten des Schocks wieder erreichen.