Take Musterklausur 13 and compare your solution. From the course Makroökonomie I at Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin).
Stimmt die folgende Aussage? „Wenn in einer offenen Volkswirtschaft mit einem ausgeglichenen Außenbeitrag (Nettoexporte = 0) die Investitionen höher als die Ersparnisse sind, dann muss der Staatshaushalt ein Defizit aufweisen.“ Erklären Sie kurz.
Betrachten Sie ein kleines Land in der Eurozone. (Das bedeutet, dass ein System fester Wechselkurse untersucht werden soll.) Dieses Land wurde von einem negativen Nachfrageschock getroffen. Argumentieren Sie mit Hilfe des Mundell-Fleming-Modells, was die Träger der Wirtschaftspolitik in diesem Land tun können, um den makroökonomischen Folgen dieses Schocks entgegenzuwirken.
Sie bekommen zum Geburtstag 100 € in bar geschenkt und zahlen diese auf ihr Girokonto ein. Wenn die Geschäftsbank die 100 € komplett in ihre Reserven einzahlt, wie viel zusätzlichen Kredit kann sie dann maximal vergeben, wenn der Mindestreservesatz rr = 2% beträgt?
Ein Haushalt, der zwei Perioden existiert, habe die Perioden-Nutzenfunktion u(C) und die Lebenszeit-Nutzenfunktion U(C1, C2), wie durch folgende Gleichung gegeben: U(C1‚С2)=u(C1)+βu(C2)=1−σC11−σ+β1−σC21−σ mit σ<1. C+ ist der Konsum in Periode t. Außerdem habe der Haushalt in den beiden Perioden exogenes Einkommen Y₁ bzw. Y2. Der reale Zinssatz zwischen den beiden Perioden, rr, sei exogen gegeben. Die intertemporale Budgetrestriktion des Haushalts lautet daher C1+1+rrC2=Y1+1+rrY2.
Stellen Sie das Nutzenmaximierungsproblem des Haushaltes auf.
Geben Sie die zugehörige Lagrange-Funktion L an.
Zeigen Sie, dass die Optimalitätsbedingung erster Ordnung des Haushalts (die sog. Euler-Gleichung für den Konsum) u′(C1)=(1+rr)u′(C2)lautet. Berechnen Sie dabei u'(C₁) und u'(C2) für die o. g. Nutzenfunktion.
Zeigen Sie, dass man durch das Logarithmieren und Approximieren der soeben ausgerechneten Optimalitätsbedingung folgende (ungefähr gültige) Gleichung erhält: C1=C2⋅e−(rr−ρ)/σ, wobei β=1/(1+ρ) genutzt wurde.
Wie bezeichnet man den Ausdruck 1/σ, und worüber gibt er Auskunft?
Im langfristigen Gleichgewicht (Steady State) des Solow-Modells mit Bevölkerungs-wachstum und technischem Fortschritt gilt: sf(k)=(a+δ+n)k. Dabei bezeichnet - wie gewohnt - s die Sparquote, a die Rate des technischen Fort-schritts, δ die Abschreibungsrate des Kapitals, n die Wachstumsrate der Bevölkerung, k = K / (AL) den Kapitalbestand in Effizienzeinheiten und f(k) die Produktionsfunktion in Effizienzeinheiten. Der Konsum in Effizienzeinheiten, cˉ=C/(AL), errechnet sich als cˉ=f(k)–sf(k).
Welche Bedingung muss k erfüllen, damit der Steady-State-Konsum maximiert wird? Leiten Sie die entsprechende Formel her.
Wie heißt die Regel, die diese Bedingung benennt? Was besagt sie, in Worte gefasst?
Gehen Sie nun von folgenden Werten aus: a = 0,03; δ = 0,05; n = 0,02 und ƒ(k) = k¹/³. Welchen Wert muss die Sparquote s annehmen, damit die in Aufgabenteil a) aufgestellte Bedingung eingehalten wird?
Führt eine Sparquote oberhalb des Wertes aus Aufgabenteil c) zu dynamischer Effizienz oder dynamischer Ineffizienz? Warum nennt man diesen Zustand so?
Nehmen Sie die folgende Perioden-Nutzenfunktion an: u(C,,N,)=1−σCt1−σ−1+ϕNt1+ϕ wobei σ>1 und ϕ>0. C+ bezeichnet den Konsum in Periode t und N₂ die in t geleisteten Arbeitsstunden. Wie schon in Vorlesung und Übung bezeichnen Variablen in Kleinbuchstaben (at, Ct, Nt, Pt, wt, yt) die logarithmierten Werte der ursprünglichen Variablen (At, Ct, Nt, Pt, Wt, Yt).
Interpretieren Sie den Parameter ϕ.
Gehen Sie von vollkommenem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt aus. Dieser impliziert folgende Gleichung: wt−pt=σct+ϕnt, wobei wt den (logarithmierten) nominalen Stundenlohn und pt das (logarithmierte) Preisniveau in Periode t bezeichnet. Was besagt diese Gleichung in Worten?
Bedeutet dies notwendigerweise auch, dass wt−pt=mpnt, wobei mpnt die (logarithmierte) Grenzproduktivität der Arbeit ist? Begründen Sie Ihre Antwort.
In der Presse herrscht oft Uneinigkeit darüber, ob ein „starker Euro“ wünschenswert ist oder nicht.
Wie ist der nominale Wechselkurs S (aus europäischer Sicht) definiert? Wie ist der reale Wechselkurs σ (aus europäischer Sicht) definiert?
Welche Vorteile hat ein hoher realer Wechselkurs aus Sicht eines in Europa beheimateten Konsumenten?
Wieso „beeinträchtigt“ ein hoher realer Wechselkurs aus Sicht eines in Europa beheimateten Produzenten „die Wettbewerbsfähigkeit?
Nehmen Sie an, dass die Bedingungen erfüllt sind, unter denen sich für die (logarithmierten) realen Grenzkosten der Produktion, mc, ergibt: mct=Wt−Pt−at. a ist dabei das (logarithmierte) Maß der Arbeitsproduktivität. Eine dieser Bedingungen betrifft die Produktionsfunktion der Unternehmen. Wie lautet sie?
Nehmen Sie an, dass der (logarithmierte) Output Yt=at+nt erspricht. Dann gilt unter den bisher getroffenen Annahmen im Gleichgewicht: mct=(σ+1)yt−(1+θ)at. Wie bestimmt sich der (logarithmierte) gleichgewichtige Output unter flexiblen Preisen, den wir mit yˉ bezeichnen? Leiten Sie den resultierenden Zusammenhang zwischen yˉ und at her.
Nehmen Sie nun an, dass die Preise rigide sind. Leiten Sie den Zusammenhang zwischen der Outputlücke y~t=yt−yˉt und mct=mct−mc her. (mc bezeichnet wie in der Vorlesung den Steady-State-Wert von mct.)
Wenn wir die Preissetzung der Unternehmen auf die von Calvo (1983) vorgeschlagene Weise modellieren, zeigt sich, dass die heutige Inflationsrate πt durch die folgende vorausschauende Gleichung beschrieben ist: πt=βEtπt+1+κy~t. Im neukeynesianischen Modell kann die Zentralbank y~t beeinflussen. Weshalb ist dies so?
Durch wiederholte Vorwärtsiteration und wiederholtes Ineinandereinsetzen der Gleichung aus Aufgabenteil g) bekommen wir: πt=κ∑k=0∞βkEty~t+k. Nehmen Sie an, dass die Zentralbank die Outputlücken y~t+k perfekt steuern kann. Kann die Zentralbank, wenn sie das Ziel hat, dass weder die Inflationsrate πt noch die Outputlücke y~t vom gewünschten Wert 0 abweicht, dieses Ziel zu jedem Zeitpunkt t erreichen? Begründen Sie Ihre Antwort.