Metabolic Pathway Engineering ist ein interdisziplinärer Ansatz, der Biotechnologie, Biochemie und genetische Ingenieurwissenschaften vereint, um die Stoffwechselwege von Mikroorganismen oder Pflanzen gezielt zu verändern. Ziel ist es, die Produktion von spezifischen Metaboliten, wie z.B. Biokraftstoffen, Pharmazeutika oder chemischen Vorläufern, zu optimieren. Dazu werden verschiedene Techniken eingesetzt, darunter Gentechnik, Genom-Editing (wie CRISPR-Cas9) und synthetische Biologie, um Gene zu modifizieren oder neue Gene einzuführen. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Analyse und das Verständnis der bestehenden Stoffwechselwege, die oft durch mathematische Modelle beschrieben werden können, um die Auswirkungen von Veränderungen vorherzusagen. Durch gezielte Eingriffe lassen sich nicht nur die Ausbeuten erhöhen, sondern auch die Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit der biotechnologischen Prozesse verbessern.
Das Kleinberg’s Small-World Model ist ein mathematisches Modell, das die Struktur sozialer Netzwerke und deren Verbindungen beschreibt. Es wurde von Duncan J. Watts und Steven H. Strogatz im Jahr 1998 entwickelt und zeigt, wie in großen Netzwerken trotz räumlicher Trennung eine hohe Erreichbarkeit zwischen den Knotenpunkten besteht. Das Modell kombiniert lokale Verbindungen (Nachbarn) und globale Verbindungen (zufällige Verbindungen), was dazu führt, dass jeder Knoten über nur wenige Schritte mit jedem anderen Knoten verbunden ist.
Mathematisch wird das Modell häufig durch den Parameter beschrieben, der die Wahrscheinlichkeit repräsentiert, mit der Nachbarn durch Zufallsverbindungen ersetzt werden. Bei handelt es sich um ein reguläres Gitter, während bei das Netzwerk vollständig zufällig ist. Dieses Gleichgewicht zwischen Lokalität und Zufälligkeit schafft die charakteristische Kleinberg-Eigenschaft, dass die durchschnittliche Distanz zwischen Knoten logarithmisch in der Netzwerkgröße wächst.
Die Kaluza-Klein-Theorie ist ein bedeutender Ansatz in der theoretischen Physik, der versucht, die Gravitation und die Elektromagnetismus in einem einheitlichen Rahmen zu beschreiben. Sie wurde zunächst von Theodor Kaluza und später von Oskar Klein entwickelt. Die Grundidee besteht darin, dass das Universum mehr Dimensionen hat, als wir wahrnehmen können; konkret wird eine zusätzliche, kompakte Dimension angenommen, die so klein ist, dass sie im Alltag nicht sichtbar ist.
In dieser Theorie wird die Raum-Zeit durch eine fünfdimensionale Struktur beschrieben, wobei die zusätzliche Dimension die Form eines kreisförmigen Raumes hat. Dies führt zu einer mathematischen Beschreibung, die sowohl die Einsteinsche Allgemeine Relativitätstheorie als auch die Maxwellschen Gleichungen für das Elektromagnetismus umfasst. Die Kaluza-Klein-Theorie hat die Entwicklung moderner Stringtheorien und Konzepte wie die Supersymmetrie inspiriert, indem sie zeigt, wie verschiedene physikalische Kräfte aus einer gemeinsamen geometrischen Struktur hervorgehen können.
Das Runge-Kutta-Verfahren ist eine weit verbreitete Methode zur numerischen Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen. Es handelt sich um ein iteratives Verfahren, das die Lösung schrittweise approximiert, indem es mehrere Zwischenschritte innerhalb jedes Zeitintervalls berechnet. Die bekannteste Form ist das klassische 4. Ordnung Runge-Kutta-Verfahren, das vier Steigungen (K-Werte) pro Schritt verwendet, um eine genauere Schätzung des nächsten Punktes zu erhalten.
Die allgemeinen Schritte für das 4. Ordnung Runge-Kutta-Verfahren lauten:
Berechne die ersten K-Werte:
Berechne den nächsten Wert:
Der Kalman Gain ist ein entscheidendes Konzept im Kalman-Filter, einem Algorithmus, der zur Schätzung des Zustands eines dynamischen Systems verwendet wird. Er bestimmt, wie stark die Schätzung des aktuellen Zustands auf die neuen Messungen reagieren sollte. Der Kalman Gain wird durch die Gleichung
bestimmt, wobei der Kalman Gain, die vorhergesagte Kovarianz, die Beobachtungsmatrix und die Messrauschen-Kovarianz ist. Ein hoher Kalman Gain bedeutet, dass die neuen Messungen einen größeren Einfluss auf die Schätzung haben, während ein niedriger Gain darauf hindeutet, dass die vorherige Schätzung stärker gewichtet wird. Somit spielt der Kalman Gain eine zentrale Rolle bei der Balancierung zwischen Vorhersage und Messung, um die Genauigkeit der Zustandsabschätzung zu maximieren.
Das Nash Equilibrium ist ein zentrales Konzept in der Spieltheorie, das beschreibt, in welchem Zustand Spieler in einem Spiel strategische Entscheidungen treffen, sodass keiner der Spieler einen Anreiz hat, seine Strategie einseitig zu ändern. In einem Nash-Gleichgewicht wählt jeder Spieler die beste Strategie, gegeben die Strategien der anderen Spieler. Dies bedeutet, dass alle Spieler gleichzeitig optimal handeln, und zwar in dem Sinne, dass ihr Nutzen maximiert wird, solange die anderen Spieler ihre Entscheidungen beibehalten.
Mathematisch lässt sich das Nash-Gleichgewicht wie folgt formulieren: Sei die Strategie des Spielers und die Nutzenfunktion. Ein Nash-Gleichgewicht liegt vor, wenn für jeden Spieler gilt:
für alle möglichen Strategien von Spieler . Ein bekanntes Beispiel für ein Nash-Gleichgewicht ist das Gefangenendilemma, wo zwei Gefangene, die unabhängig entscheiden, ob sie gestehen oder schweigen, im Gleich
Ein Hamiltonian System ist ein dynamisches System, das durch die Hamiltonsche Mechanik beschrieben wird, eine reformulierte Version der klassischen Mechanik. In einem solchen System wird der Zustand eines Systems durch die Hamiltonsche Funktion charakterisiert, wobei die generalisierten Koordinaten und die zugehörigen Impulse sind. Die Bewegungsgleichungen werden durch die Hamiltonschen Gleichungen gegeben, die wie folgt aussehen:
Diese Gleichungen beschreiben, wie sich die Zustände des Systems im Laufe der Zeit ändern. Hamiltonsche Systeme sind besonders in der Physik und Mathematik wichtig, da sie Eigenschaften wie Energieerhaltung und Symplektizität aufweisen, was bedeutet, dass sie in der Phase raumkonservierend sind. Solche Systeme finden Anwendung in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Quantenmechanik, der statistischen Mechanik und der Chaosforschung.