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Ito Calculus

Der Ito-Kalkül ist ein fundamentales Konzept in der stochastischen Analysis, das vor allem in der Finanzmathematik Anwendung findet. Er wurde von dem japanischen Mathematiker Kiyoshi Ito entwickelt und ermöglicht die Integration und Differentiation von stochastischen Prozessen, insbesondere von Wiener-Prozessen oder Brownian Motion. Im Gegensatz zur klassischen Analysis, die auf deterministischen Funktionen basiert, behandelt der Ito-Kalkül Funktionen, die von zufälligen Bewegungen abhängen, was zu einzigartigen Eigenschaften führt, wie der berühmten Ito-Formel. Diese Formel besagt, dass für eine Funktion f(t,Xt)f(t, X_t)f(t,Xt​), wobei XtX_tXt​ ein stochastischer Prozess ist, gilt:

df(t,Xt)=(∂f∂t+12∂2f∂x2σ2(t,Xt))dt+∂f∂xσ(t,Xt)dWtdf(t, X_t) = \left( \frac{\partial f}{\partial t} + \frac{1}{2} \frac{\partial^2 f}{\partial x^2} \sigma^2(t, X_t) \right) dt + \frac{\partial f}{\partial x} \sigma(t, X_t) dW_tdf(t,Xt​)=(∂t∂f​+21​∂x2∂2f​σ2(t,Xt​))dt+∂x∂f​σ(t,Xt​)dWt​

Hierbei ist dWtdW_tdWt​ der Wiener-Prozess. Der Ito-Kalkül ist besonders nützlich, um Modelle für Finanzderivate zu entwickeln und um die Dynamik von Aktienpreisen zu beschreiben.

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Protein-Docking-Algorithmen

Protein Docking Algorithms sind rechnergestützte Methoden, die dazu dienen, die Wechselwirkungen zwischen zwei oder mehr Proteinen oder zwischen einem Protein und einem kleinen Molekül (Ligand) vorherzusagen. Diese Algorithmen sind entscheidend für das Verständnis biologischer Prozesse und die Drug-Design-Entwicklung. Sie arbeiten typischerweise in zwei Hauptphasen: Binding Site Prediction, wo mögliche Bindungsstellen identifiziert werden, und Binding Affinity Estimation, wo die Stärke der Bindung zwischen den Molekülen bewertet wird.

Die Algorithmen verwenden oft Molekulare Dynamik und Monte-Carlo-Methoden, um verschiedene Konformationen und Orientierungen der Moleküle zu simulieren. Zudem werden physikalische und chemische Eigenschaften wie die elektrostatistischen Wechselwirkungen und die Hydrophobizität berücksichtigt, um die energetisch günstigsten Docking-Positionen zu ermitteln. Eine gängige mathematische Darstellung für die Wechselwirkungsenergie ist die Formel:

Etotal=Evan der Waals+Eelektrostatik+EbindungsenergieE_{\text{total}} = E_{\text{van der Waals}} + E_{\text{elektrostatik}} + E_{\text{bindungsenergie}}Etotal​=Evan der Waals​+Eelektrostatik​+Ebindungsenergie​

Diese Ansätze helfen Wissenschaftlern, die Struktur-Wirkungs-Beziehungen von Biomolekülen besser zu verstehen und gezielte therapeutische Interventionen zu entwickeln.

Neural Architecture Search

Neural Architecture Search (NAS) ist ein automatisierter Prozess zur Optimierung von neuronalen Netzwerkarchitekturen. Ziel ist es, effiziente und leistungsstarke Modelle zu finden, ohne dass Expertenwissen über die spezifische Architektur erforderlich ist. NAS nutzt verschiedene Techniken wie reinforcement learning, evolutionäre Algorithmen oder gradientenbasierte Methoden, um die Architektur zu erkunden und zu bewerten. Dabei wird häufig ein Suchraum definiert, der mögliche Architekturen umfasst, und Algorithmen generieren und testen diese Architekturen iterativ. Der Vorteil von NAS liegt in seiner Fähigkeit, Architekturen zu entdecken, die möglicherweise bessere Leistungen erzielen als manuell entworfene Modelle, was zu Fortschritten in Bereichen wie der Bild- und Sprachverarbeitung führt.

Hotellings Gesetz

Hotelling's Law beschreibt ein Phänomen in der Wirtschaftstheorie, das sich auf die Standortwahl von Unternehmen in einem Markt bezieht. Es besagt, dass konkurrierende Unternehmen, die ähnliche Produkte anbieten, oft dazu tendieren, sich geografisch näher zueinander zu positionieren, um einen größeren Marktanteil zu gewinnen. Dieses Verhalten ist besonders ausgeprägt in Märkten mit homogenen Produkten – wie beispielsweise Eisdielen an einem Strand – wo zwei Anbieter dazu neigen, sich in der Mitte des Marktes zu platzieren, um die Anzahl der Kunden zu maximieren.

Die zugrunde liegende Logik ist, dass die Verbraucher dazu neigen, den nächstgelegenen Anbieter zu wählen, was bedeutet, dass ein Unternehmen, das sich weit vom anderen entfernt, potenzielle Kunden verliert. Daher können Unternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu sichern, ihre Standorte strategisch anpassen, sodass sie in der Mitte der Nachfragekurve liegen. Dies führt zu einer Konzentration von Anbietern an einem Ort, obwohl eine gleichmäßige Verteilung aus Sicht der Verbraucher vorteilhaft wäre. Mathematisch kann dies durch eine Nachfragekurve und die Kostenstruktur der Anbieter modelliert werden, um das Gleichgewicht der Standorte zu bestimmen.

Krylov-Unterraum

Der Krylov-Unterraum ist ein Konzept aus der numerischen Mathematik, das vor allem in der Lösung von linearen Systemen und Eigenwertproblemen Anwendung findet. Er wird durch wiederholte Multiplikation einer gegebenen Matrix AAA mit einem Vektor bbb erzeugt. Formal wird der kkk-te Krylov-Unterraum definiert als:

Kk(A,b)=span{b,Ab,A2b,…,Ak−1b}K_k(A, b) = \text{span}\{ b, Ab, A^2b, \ldots, A^{k-1}b \}Kk​(A,b)=span{b,Ab,A2b,…,Ak−1b}

Hierbei ist span\text{span}span der Spann eines Vektorraums, der alle Linearkombinationen der angegebenen Vektoren umfasst. Krylov-Unterräume sind besonders nützlich, weil sie oft die wichtigsten Informationen über das Verhalten der Matrix AAA enthalten. Viele iterative Verfahren, wie das GMRES (Generalized Minimal Residual Method) oder das Lanczos-Verfahren, nutzen diese Unterräume, um die Lösung effizienter zu approximieren. In der Praxis ermöglicht die Dimension des Krylov-Unterraums eine Reduzierung der Komplexität bei der Berechnung von Lösungen für große, spärlich besetzte Matrizen.

Josephson-Effekt

Der Josephson-Effekt beschreibt das Phänomen, das auftritt, wenn zwei supraleitende Materialien durch eine dünne isolierende Schicht voneinander getrennt sind. In diesem Zustand können Elektronenpaare, die als Cooper-Paare bekannt sind, durch die Isolatorschicht tunneln, ohne eine elektrische Spannung anlegen zu müssen. Dies führt zu einem stromlosen Zustand, in dem eine supraleitende Phase über die Isolationsschicht hinweg erhalten bleibt. Der Effekt wird häufig in der Quantenmechanik und in der Entwicklung von Quantencomputern sowie präzisen Messgeräten verwendet. Die Beziehung zwischen der Phase der supraleitenden Wellenfunktion und dem Strom kann durch die Gleichung

I=Icsin⁡(ϕ)I = I_c \sin(\phi)I=Ic​sin(ϕ)

beschrieben werden, wobei III der Tunnelstrom, IcI_cIc​ der kritische Strom und ϕ\phiϕ die Phasendifferenz zwischen den beiden Supraleitern ist. Der Josephson-Effekt ist ein zentrales Prinzip in vielen modernen Technologien, einschließlich der Entwicklung von sogenannten Josephson-Junctions, die in verschiedenen Anwendungen von der Quanteninformationsverarbeitung bis zur hochpräzisen Magnetfeldmessung eingesetzt werden.

Währungsrisiko

Foreign Exchange Risk (auch bekannt als Währungsrisiko) bezieht sich auf das Risiko, das Unternehmen und Investoren eingehen, wenn sie mit ausländischen Währungen handeln. Dieses Risiko entsteht, weil sich Wechselkurse ständig ändern und somit den Wert von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Einnahmen in einer anderen Währung beeinflussen können. Zum Beispiel kann ein Unternehmen, das in Euro exportiert, Verluste erleiden, wenn der Euro gegenüber der Heimatwährung an Wert verliert.

Es gibt verschiedene Arten von Foreign Exchange Risk:

  1. Transaktionsrisiko: Dies betrifft die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf bereits vereinbarte Transaktionen, die in einer anderen Währung denominierte sind.
  2. Translationsrisiko: Dies betrifft die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Wert ausländischer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der Bilanz eines Unternehmens.
  3. Ökonomisches Risiko: Dies bezieht sich auf die langfristigen Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Um sich gegen Foreign Exchange Risk abzusichern, nutzen Unternehmen häufig Finanzinstrumente wie Hedging oder Währungsderivate.